Der Citroën Windsurf World Cup Sylt 2025 ist Geschichte und wird als einer der spektakulärsten Events der letzten Jahre in Erinnerung bleiben. Vom 26. September bis 5. Oktober verwandelte sich die Promenade von Westerland wieder in das „Wimbledon des Windsurfens“, wie es Event-Chef Christian Okon treffend beschrieb. Bei diesem einzigen deutschen Event der PWA World Tour trafen sich die weltbesten Windsurfer aller drei Disziplinen – Foil Slalom, Freestyle und Wave – um bei extremen Bedingungen um Weltmeistertitel und 120.000 Euro Preisgeld zu kämpfen.
Alle Highlights des Events gibt es im offiziellen Video der PWA zu sehen:
Foil Slalom: Johan Søe dominiert die Nordsee

In der Geschwindigkeitsdisziplin Foil Slalom zeigte sich einmal mehr, warum Johan Søe den Spitznamen „The Beast“ trägt. Der Däne gewann den World Cup mit einer beeindruckenden Konstanz und holte sich damit einen weiteren wichtigen Sieg auf seinem Weg zur Weltmeisterschaft. Søes Erfolgsrezept war dabei denkbar einfach, wie er selbst erklärte: „Starts, Halsen und Speed!“ – alle drei Komponenten beherrschte er perfekt.
Hinter Søe komplettierte der Italiener Matteo Iachino das Podium auf Platz zwei, während sich der Pole Maciek Rutkowski über seinen bislang besten Sylt-Erfolg auf Rang drei freuen konnte. Für die deutschen Fans gab es ebenfalls Grund zur Freude: Fabian Wolf landete auf einem starken zehnten Platz und war damit bester deutscher Teilnehmer in dieser Disziplin.
Die sieben Eliminationen fanden bei leichtem Ostwind statt, was den Organisatoren erlaubte, trotz der wechselhaften Bedingungen ein komplettes Ergebnis zu erzielen. Besonders beeindruckend war dabei die Dominanz von Søe, der praktisch jeden seiner Heats gewann und seinen Konkurrenten oft beachtliche Abstände aufzwang.
Freestyle: Lennart Neubauer schreibt Geschichte

Das Freestyle-Event auf Sylt wird als historisch in die Annalen eingehen. Der Deutsche Lennart Neubauer sorgte nicht nur für den größten Jubel auf der Promenade, sondern stellte auch einen neuen PWA-Rekord auf. Mit einem Heat-Score von 48,2 Punkten gegen Sam Esteve übertraf er alle bisherigen Bewertungen seit Einführung des aktuellen Scoring-Systems.
Neubauers spektakuläre Performance beinhaltete einen Shifty Shaka, der mit 9,5 Punkten bewertet wurde, und einen fast durchgeglittenen Triple Culo – ein Manöver, das zum ersten Mal bei einem Contest zu sehen war und 9,2 Punkte erhielt. Diese technische Meisterleistung unterstrich einmal mehr, warum Neubauer als einer der innovativsten Freestyler der aktuellen Generation gilt.
Im Finale musste sich Neubauer allerdings dem erfahrenen Belgier Yentel Caers geschlagen geben, der sich damit seinen dritten Weltmeistertitel sicherte. Caers, der bereits 2019 und 2023 Weltmeister wurde, zeigte mit 30 Jahren, dass Erfahrung und Konstanz in entscheidenden Momenten den Unterschied machen können. Jacopo Testa aus Italien komplettierte das Podium auf dem dritten Platz.
Wave: Sensationen bei extremen Bedingungen

Die Wave-Disziplin bot das vielleicht dramatischste Spektakel des gesamten Events. Bei den Herren verteidigte Marc Paré aus Spanien erfolgreich seinen Vorjahrestitel. Der 27-Jährige hatte sich optimal auf die schwierigen Sylter Bedingungen vorbereitet und sogar vor dem Event extra auf der Insel trainiert. Seine Strategie ging auf: Weit draußen sichere Sprungwertungen einfahren und sich dann kontrolliert in den kritischen Shorebreak-Bereich vorarbeiten.
Das Finale der Herren war an Dramatik kaum zu überbieten. Bei extremen Bedingungen mit starker Strömung und meterhohen Wellen im Uferbereich fieberte der gesamte Strand mit. Ein sauberer Doppelloop verschaffte Paré letztendlich den entscheidenden Vorsprung vor dem fünffachen Weltmeister Philip Köster, der zwar gute Ritte und einen schönen einbeinigen Backloop zeigte, aber keine ideale Rampe für einen spektakulären Double finden konnte. Miguel Chapuis aus Spanien sicherte sich mit 24 Jahren sein erstes World Cup Podium auf Rang drei.
Sol Degrieck: Die 15-jährige Sensation

Noch spektakulärer war jedoch der Triumph bei den Damen. Die erst 15-jährige Sol Degrieck aus Belgien sorgte für eine der größten Sensationen in der Geschichte des Windsurf World Cups. Mit dem letzten Tageslicht verwies sie die deutsche Top-Favoritin Lina Erpenstein auf den zweiten Platz und holte sich ihren ersten World Tour Sieg.
Dabei sah es im Finale zunächst gut für Erpenstein aus, die mit einem großartigen Frontloop den Heat eröffnete und den höchsten Sprung-Score des Tages erzielte. Doch Degrieck behielt die Nerven und setzte kurz vor Schluss die beste Wave-Wertung des Tages, die ihr den Sieg brachte. „Das ist großartig, das hätte ich nicht erwartet“, sagte Sol völlig überwältigt nach dem Finale. „Im Training lief es nicht so gut, aber jetzt war ich einfach im Flow!“
Sylt als perfekte Bühne für Windsurf-Spektakel
Der Windsurf World Cup Sylt bestätigte einmal mehr seinen Ruf als eines der bedeutendsten Windsurf-Events weltweit. Die einzigartige Kombination aus der exponierten Lage der Insel, den unberechenbaren Nordseebedingungen und der spektakulären Kulisse vor der Westerländer Promenade macht Sylt zu einem besonderen Austragungsort.
Besonders die Bedingungen vor Westerland stellen die Athleten vor einzigartige Herausforderungen. Der berüchtigte Shorebreak, die drei Meter Tidenhub und die versteckten Steinreihen, die alle 100 bis 200 Meter ins Meer reichen, erfordern höchste Konzentration und perfekte Ortskenntnis. Diese natürlichen Gegebenheiten sorgen dafür, dass selbst die weltbesten Windsurfer an ihre Grenzen gebracht werden.
Auch das Publikum spielte eine wichtige Rolle für die Atmosphäre des Events. Trotz immer wieder durchziehender Regenschauer hielten die Zuschauer auf der 500 Meter langen Promenade stand und feuerten die Athleten lautstark an. Die Nähe zwischen Sportlern und Publikum macht den World Cup Sylt zu einem einzigartigen Erlebnis.
Ausblick: Sylt bleibt Windsurf-Mekka
Der Citroën Windsurf World Cup Sylt 2025 hat einmal mehr bewiesen, warum dieses Event seit 1984 zu den Höhepunkten der internationalen Windsurf-Szene gehört. Mit spektakulären Leistungen, dramatischen Finali und emotionalen Momenten bot das Event alles, was Windsurf-Fans lieben. Die Mischung aus etablierten Champions wie Johan Søe und Yentel Caers sowie aufstrebenden Talenten wie Sol Degrieck und Lennart Neubauer zeigt, dass der Windsurfsport lebendig und zukunftsfähig ist.
Für 2026 dürfen sich Windsurf-Fans bereits jetzt auf die nächste Ausgabe dieses einzigartigen Events freuen, wenn sich die Weltspitze erneut vor der Kulisse der Sylter Nordsee messen wird.

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