Der Red Bull Storm Chase geht in die nächste Runde. Zumindest stehen die Chancen gut. Die Waiting Period hat bereits begonnen, und mit Dänemark steht der Austragungsort fest. Jetzt fehlt nur noch der Sturm mit Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h. Zeit genug für ein kurzes Update zur Neuauflage des wohl beeindruckendsten Windsurf-Contests der Welt.
Von der Standby-Phase zur Action: Das Comeback des Red Bull Storm Chase
Als bekannt wurde, dass es in diesem Jahr wieder einen Red Bull Storm Chase geben wird, schlug wahrscheinlich nicht nur mein Windsurferherz höher. Schließlich liegt die letzte Jagd nach dem Monstersturm schon einige Jahre zurück: 2019 wurde der Wettbewerb letztmalig in Irland ausgetragen. Seitdem haben die Fans des wohl spektakulärsten Contest der Windsurfszene Jahr für Jahr gezittert, doch leider hat es das Event seitdem nicht mehr über die Standby Phase hinaus geschafft – die Voraussetzungen waren einfach nicht gegeben.
Damit wir in diesem Jahr nicht wieder leer ausgehen, haben die Organisatoren ein wenig nachgeholfen und einige Rahmenbedingungen angepasst. Damit steigt zumindest die Wahrscheinlichkeit, dass das lange Warten endlich ein Ende hat. So wurde die Waiting Period auf ganze elf Monate verlängert. Die Standby-Phase ist offiziell am 1. Februar gestartet und läuft bis zum 31. Dezember 2025.
Red Bull Storm Chase 2025
Waiting Period 01.02.2025 bis 31.12.2025
Austragungsort Dänemark
8 Teilnehmer
Teilnahme erfolgt nur per Einladung
Wettbewerbsdauer 1 bis 2 Tage abhängig vom Sturm
Organisatorischer Kraftakt: Die Herausforderungen der Planung
Zumindest beim Event-Team dürften die Schweißperlen auf der Stirn nur noch halb so groß sein: Blieb der genaue Austragungsort bei den letzten Storm-Chase-Events bis zur letzten Minute offen, so steht der diesjährige Austragungsort mit der dänischen Küste bereits fest. Natürlich bleibt die Organisation aufgrund der knappen Vorlaufzeiten immer noch ein organisatorischer Kraftakt, aber immerhin dürfte es zumindest einen Tick einfacher werden als in den vergangenen Jahren.
Alles oder nichts: Die entscheidenden Stunden vor dem Sturm
Die heiße Phase beginnt mit einem Vorlauf von fünf Tagen: Sobald absehbar ist, dass sich an der dänischen Küste ein Sturm mit Windstärke 10 zusammenbraut, werden mögliche Zugbahnen des Sturms analysiert, um die besten Spots zu identifizieren. Vier Tage vor dem Event erhalten die Teilnehmer ihre Benachrichtigung, und für die Crew ist dies der offizielle Startschuss mit den Vorbereitungen zu beginnen. 72 Stunden vor dem Contest heißt es dann: alles oder nichts! Entweder durchziehen oder jetzt abbrechen! Dies ist der entscheidende Moment bei der Planung, denn wir alle wissen, wie unberechenbar eine Dreitagesvorhersage des Windes sein kann. Wenn das Event-Team grünes Licht gibt, werden alle Hebel in Bewegung gesetzt: Jetzt gibt’s kein Zurück mehr. Die Anreise der Teilnehmer wird organisiert, und ab jetzt wird das Organisations-Team vermutlich kein Auge mehr zu machen. Mit einem Vorlauf von 24 Stunden sind Crew und Teilnehmer vor Ort, um den Ablauf des Contests gemeinsam durchzusprechen. Vor allem der Faktor Sicherheit spielt hier eine große Rolle. Und, dann geht’s los! Oder um es mit den Worten von Glenn Frey zu sagen „The Heat Is On“.
8 Teilnehmer, 8 Einladungen und eine Trophäe
Zum Red Bull Storm Chase werden die Teilnehmer traditionell eingeladen. Eine Art Qualifikation oder Vorentscheid gibt es nicht. So bleibt der Kreis der acht auserwählten Windsurfprofis bis zuletzt offen. Offiziell bestätigt wurde das Teilnehmerfeld zwar noch nicht, aber erste Spekulationen machen die Runde. Im Gespräch sind unter anderem Philip Köster, Marcilio Browne, Ricardo Campello und Marc Paré.
Lokale Stärke und internationale Erfolge: Die Favoriten im Fokus
Den Heimvorteil genießt Marc Paré, dessen Wahlheimat Dänemark ist. Doch auch Philip Köster, Marcilio Browne und Ricardo Campello haben in der Vergangenheit bewiesen, dass ihnen die Spots rund um die dänische Küste liegen. So hat Ricardo Campello bei einem Kurztrip nach Hanstholm eigenen Angaben zu folge dort seinen „Biggest Stalled Forwards of my Life“ hingelegt. Philip Köster gewann im Jahr 2015 nicht nur den Titel World Champion Wave, sondern auch den Tourstop beim KIA Cold Hawaii Worldcup. Und auch der Brasilianer Marcilio Browne dürfte gute Erinnerungen an das kalte Dänemark haben: 2013 gewann er das Finale beim PWA Worldcup in Klitmøller gegen Philip Köster und triumphierte am Ende der Saison als Sieger in der Gesamtwertung und holte sich den Titel PWA Wave World Champion.