Wie ein ganz besonderes Board die Karriere einer Surf-Ikone prägte
Bells Beach und Stephanie Gilmore – das ist eine Verbindung, die tiefer geht als die meisten Beziehungen zwischen Surfern und Wellen. Die australische Surf-Ikone hat die legendäre Welle an der Küste Victorias so sehr verinnerlicht, dass man fast sagen könnte, Bells Beach fließt durch ihre Adern. Doch was viele nicht wissen: Ein ganz besonderes Surfboard spielt bei dieser einzigartigen Erfolgsgeschichte eine entscheidende Rolle.
Stephanie Gilmore und D2XC: Wie ein Prototyp Surf-Geschichte schreibt
Als Stephanie Gilmore 2007 als 19-jährige Rookie zum ersten Mal bei Bells Beach antrat, hatte ihr Shaper Darren Handley noch nicht einmal einen Namen für ihr Board. Es war ein früher Prototyp, den er schlicht „D2XC“ nannte – die Vorstufe des später legendären DNA-Modells, das vor allem durch Mick Fanning weltberühmt wurde.
Was damals noch niemand ahnen konnte: Mit genau diesem Board gewann Gilmore nicht nur Bells Beach, sondern auch gleich den Weltmeistertitel in ihrer Debütsaison – ein Kunststück, das bis heute keinem anderen Surfer oder Surferin gelungen ist. Der Grundstein für eine außergewöhnliche Karriere und eine besondere Verbindung zwischen Surferin, Board und Welle war gelegt.
Darren Handley und Stephanie Gilmore über MF DNA und Bells Beach
Die perfekte Balance für eine anspruchsvolle Welle
„Bei Bells Beach fühlt man die einzigartige Wellenform, diese flache Bottom-Section“, erklärt Gilmore. „Beim Bottom Turn muss man den Druck genau dosieren. Drückt man zu stark, verliert man sofort an Speed – es geht darum, die perfekte Balance zu finden, um durch die Welle zu gleiten.“
Diese Fähigkeit, genau zu wissen, wie viel Druck im Bottom Turn möglich ist, ohne Speed oder Drive zu verlieren, macht den Unterschied in einer Welle wie Bells Beach. „Bells ist eine erstaunliche Welle“, sagt Gilmore. Ihr DHD-Board gab ihr genau die Kontrolle und das Vertrauen, die sie brauchte, um diese anspruchsvolle Welle zu meistern.
Eine beeindruckende Erfolgsgeschichte
Die Zahlen sprechen für sich: Acht Finals bei Bells Beach, davon vier Siege und vier zweite Plätze. Eine beeindruckende Bilanz, die Gilmores tiefes Verständnis für diese Welle unterstreicht. Zum Vergleich: Auch Mick Fanning, der ebenfalls auf DNA-Boards von Darren Handley setzte, erreichte sieben Finals und gewann viermal.
Interessanterweise funktioniert das Board, das Mick und Darren ursprünglich für die steilen Wellen an Queenslands Gold Coast entwickelt hatten, auch hervorragend an den softeren Breaks von Bells Beach. Die 14 Event-Siege verschiedener DHD-Team-Rider sprechen eine deutliche Sprache – hier stimmt die Chemie zwischen Board und Welle.
Ein Board für alle Wellen: Stephanie Gilmores Erfolgsrezept
Während Mick Fanning regelmäßig mit Darren über Liter und Finnen-Winkel diskutierte, blieb Steph ihrem Board erstaunlich treu. „Ich habe es überall eingesetzt“, verrät sie. „In Frankreich, Mexiko, Bells, Snapper, Trestles. Ich liebte die Idee, ein Board zu haben, das ich in allen Bedingungen surfen konnte.“
Diese Konstanz brachte ihr einen entscheidenden mentalen Vorteil: „Es eliminierte diese Momente, in denen man hinauspaddelnd seine Ausrüstung in Frage stellt. Diese Gedanken loszuwerden, war extrem wichtig für mich, und dieses Board ermöglichte mir genau das.“
Während viele Profis ständig ihre Boards wechseln und anpassen, fand Gilmore in ihrem DNA-Board einen verlässlichen Partner, der ihr die nötige Sicherheit gab, sich voll auf ihr Surfen zu konzentrieren. Diese besondere Verbindung zwischen Surferin und Board ist vielleicht das eigentliche Geheimnis ihres Erfolgs – nicht nur bei Bells Beach, sondern auf der gesamten World Tour.
Die Geschichte von Stephanie Gilmore und ihrem DNA-Board zeigt eindrucksvoll, wie wichtig das perfekte Equipment im Profisport ist. Manchmal ist es nicht die ständige Anpassung und Optimierung, sondern das tiefe Vertrauen in ein bewährtes Setup, das den entscheidenden Unterschied macht. Für Stephanie Gilmore ist dieses Vertrauen zur DNA ihres Erfolgs geworden – genau wie Bells Beach selbst.
Quellen:
https://www.surfer.com/gear/stephanie-gilmore-dna-dhd-bells-beach