Gabriela Bryan (HAW) und Jordy Smith (RSA) haben beim Western Australia Margaret River Pro triumphiert und damit ihre jeweilige Führung in der WSL Championship Tour 2025 gefestigt. Der siebte Stopp der World Surf League (WSL) Championship Tour brachte am Finaltag zwar langsamere Bedingungen am Main Break, lieferte aber dennoch herausragende Momente und Leistungen der Finalisten.
Gabriela Bryan dominiert mit Back-to-Back-Sieg in Margaret River
Die 23-jährige Hawaiianerin Gabriela Bryan schrieb Geschichte, indem sie ihren Titel in Margaret River erfolgreich verteidigte und damit ihren zweiten CT-Sieg der Saison 2025 einfuhr. Bryan, die bereits in El Salvador in diesem Jahr triumphieren konnte, zeigte im Finale gegen die amtierende Weltmeisterin Caitlin Simmers (USA) eine beeindruckende Leistung.
Mit einer nahezu perfekten 9.50 – der höchsten Einzelwellenbewertung ihrer Karriere – setzte Bryan gleich zu Beginn ein deutliches Statement. Diese Punktzahl erreichte sie durch eine Serie von vier kraftvollen Manövern, die die Jury überzeugte. Mit einer zusätzlichen 7.83 als Backup-Score erzielte sie ein Gesamtergebnis von 17.33 Punkten und ließ Simmers mit 12.84 Punkten keine Chance.
Der Sieg in Margaret River hat für Bryan eine besondere Bedeutung. Hier bestritt sie 2022 ihr erstes CT-Finale, gewann 2024 ihren ersten CT-Event und konnte nun diesen Erfolg wiederholen. Als Weltranglistenerste wird sie nun zum nächsten Stopp, dem Lexus Trestles Pro, reisen.
Jordy Smith setzt Titelkampagne mit strategischem Surfen fort
Der 37-jährige Südafrikaner Jordy Smith setzte seine beeindruckende Form fort und sicherte sich seinen zweiten CT-Sieg der Saison – ein Novum in seiner 18-jährigen Karriere. Im Finale gegen den US-Amerikaner Griffin Colapinto nutzte Smith die wenigen guten Wellen bei abnehmender Dünung optimal.
In einem Finale, das von langen Wartezeiten geprägt war, eröffnete Smith mit einer 8.50, die er durch eine Vielzahl präziser Manöver erzielte. Diese eine Welle machte letztlich den Unterschied, da Colapinto bei den schwierigen Bedingungen nur eine einzige Welle mit 4.83 Punkten erwischen konnte. Smith gewann das Finale mit einem Gesamtergebnis von 12.00 zu 4.83.
In einer rührenden Geste widmete Smith seinen Sieg dem kürzlich verstorbenen legendären Surf-Filmemacher Jack McCoy. Mit seinem Sieg in Margaret River sicherte sich Smith auch den Gesamtsieg der GWM Aussie Treble, einer neuen Serie, die die Ergebnisse der drei australischen Events (Bells Beach, Gold Coast und Margaret River) zusammenfasst. Als Preis erhielt er die Schlüssel zu einem neuen GWM Tank 300.
Finalisten bauen Momentum für kommende Events auf
Caitlin Simmers, die amtierende Weltmeisterin, kehrte mit ihrem zweiten Platz zum ersten Mal seit ihrem Sieg beim Surf Abu Dhabi Pro auf das Podium zurück. Die 19-jährige Kalifornierin zeigte ihren charakteristischen flüssigen Stil und schnelle Railarbeit, musste sich aber Bryans Power-Surfing geschlagen geben.
Griffin Colapinto verbesserte sich durch seinen Finaleinzug – seinem ersten in dieser Saison – in der Gesamtwertung vom 26. auf den 11. Platz. Der 26-jährige Kalifornier hatte während des Events einige Höhepunkte geliefert, darunter eine perfekte 10 für eine der beeindruckendsten Air Reverses im Wettbewerb und eine 9.00 für einen atemberaubenden Ausgang aus einer Box-Barrel.
Blick auf die nächsten Tour-Stopps
Die Championship Tour zieht nun weiter nach Kalifornien zum Lexus Trestles Pro, dem achten Stopp der Saison. Dort wird auch der 11-fache Weltmeister Kelly Slater als Wildcard antreten. Mit ihren jeweiligen zweiten Saisonsiegen haben Bryan und Smith ihre Positionen an der Spitze der Weltrangliste gefestigt und gehen als klare Favoriten in die entscheidende Phase der Tour.
Die Siege in Margaret River markieren auch einen wichtigen Meilenstein nach dem Mid-season Cut, bei dem das Teilnehmerfeld für die zweite Saisonhälfte reduziert wurde. Nur die Top 22 Männer und Top 10 Frauen der CT-Rangliste dürfen an den nächsten vier Events teilnehmen und haben damit die Chance, sich für die WSL Finals in Fidschi zu qualifizieren.
Mit ihren konstanten Leistungen haben Gabriela Bryan und Jordy Smith eindrucksvoll bewiesen, dass sie in diesem Jahr die zu schlagenden Athleten auf der World Surf League Championship Tour sind.