Das Corona Cero Open J-Bay 2025 ging am Freitag, den 18. Juli, mit einem absoluten Highlight zu Ende. Bei traumhaften vier bis sechs Fuß großen Wellen und perfektem Offshore-Wind in Supertubes lieferten sich die weltbesten Surfer epische Duelle vor Tausenden von Zuschauern am Strand. Gabriela Bryan (Hawaii) und Connor O’Leary (Japan) sicherten sich die Titel beim zehnten Stopp der WSL Championship Tour 2025 und schrieben dabei Surf-Geschichte.
Die legendäre Rechtshänder-Pointbreak von Jeffreys Bay zeigte sich von ihrer besten Seite und bot den perfekten Rahmen für einen Finals Day, der noch lange in Erinnerung bleiben wird. Während Molly Picklum und Yago Dora als Zweitplatzierte ebenfalls beeindruckende Leistungen zeigten, gehörte der Tag eindeutig den beiden Siegern.
Connor O’Learys historischer Durchbruch: Erster CT-Titel nach sieben Jahren
Nach sieben Jahren auf der Championship Tour gelang Connor O’Leary endlich der große Durchbruch. Der 31-jährige Australier, der für Japan antritt, holte sich seinen ersten CT-Titel und schrieb dabei gleich mehrfach Geschichte. Im Halbfinale gegen den dreifachen J-Bay-Sieger Filipe Toledo gelang O’Leary der erste und einzige 10-Punkt-Ritt des Events – ein absolut perfekter Ride, der die Zuschauer zum Jubeln brachte.
Hier das spektakuläre Video von O’Learys perfektem 10-Punkt-Ritt:
Goofy-Footer Geschichte in J-Bay
Mit seinem Sieg reiht sich O’Leary in eine sehr exklusive Liste ein: Er ist erst der dritte Goofy-Footer, der jemals in J-Bay gewonnen hat. Vor ihm schafften das nur Surf-Legende Mark Occhilupo und der dreifache Weltmeister Gabriel Medina. Im rein Goofy-Footer-Finale besiegte O’Leary den Brasilianer Yago Dora mit einer Gesamtwertung von 15,67 Punkten.
Gabriela Bryans dritter Saisonsieg in dramatischem Finale
Gabriela Bryan bewies einmal mehr ihre Klasse und holte sich ihren dritten CT-Sieg der Saison 2025. In einem nervenaufreibenden Finale gegen die Weltranglistenerste Molly Picklum behielt die 23-jährige Hawaiianerin mit 13,60 zu 13,34 Punkten hauchdünn die Oberhand. Nach ihrem frühen Aus beim VIVO Rio Pro hatte Bryan das gelbe Leader-Jersey an Picklum verloren. Doch in Südafrika zeigte sie eine perfekte Antwort.
Das komplette Finale zwischen Bryan und Picklum könnt ihr hier sehen:
WSL Final 5 gesichert
Mit diesem Sieg sicherte sich Bryan nicht nur ihren vierten Karriere-Titel, sondern auch ihren Platz in den WSL Final 5. Sie wird damit bei den Lexus WSL Finals in Fiji um den Weltmeistertitel kämpfen können. „Ich kann es gar nicht glauben“, sagte sie über die Qualifikation. „Letztes Jahr habe ich es um ein Heat verpasst, und jetzt schaffe ich es mit einem Event vor Ende der regulären Saison. Nach Fiji zu fahren, einem meiner Lieblingsorte der Welt, um um einen Weltmeistertitel zu kämpfen – das ist überwältigend.“
Die Highlights des Finals Day in Supertubes
Der Finals Day bot alles, was das Surferherz begehrt: Perfekte Wellen, dramatische Heats und unvergessliche Momente. Die Bedingungen in Supertubes waren schlichtweg spektakulär – vier bis sechs Fuß große Wellen mit starkem Offshore-Wind sorgten für klassische südafrikanische Perfektion.
Alle Highlights des Events könnt ihr in diesem Video sehen:
Besonders beeindruckend war die Wellenauswahl der Finalisten. Während Yago Dora sechs Wellen ritt, konzentrierte sich Connor O’Leary auf nur drei Wellen – Qualität statt Quantität war hier der Schlüssel zum Erfolg. Die technischen Barrel-Sections und kritischen Manöver bei den hohen Geschwindigkeiten machten die Wellenauswahl zu einem entscheidenden Faktor.
Atmosphäre und Zuschauer
Tausende von Surf-Fans säumten den Strand von Jeffreys Bay und sorgten für eine elektrisierende Atmosphäre. Besonders für die lokalen Fans war es schade, dass Jordy Smith bereits in der Round of 16 gegen Marco Mignot ausschied. Doch die internationale Klasse der verbliebenen Surfer entschädigte für diese Enttäuschung.
Bedeutung für die WSL Finals und Rankings
Männer-Rankings nach J-Bay
Yago Dora übernahm mit seinem zweiten Platz die Spitze der Weltrangliste und sicherte sich ebenfalls seinen Platz in den WSL Final. Für den Brasilianer ist es die erste Teilnahme an den WSL Finals, wo er um seinen ersten Weltmeistertitel kämpfen wird.
Connor O’Leary katapultierte sich mit seinem Sieg auf Platz 11 der Weltrangliste – sein bestes Ergebnis der Saison 2025. Nach einer Serie von neunten Plätzen und zwei Viertelfinal-Teilnahmen war dieser Sieg der verdiente Lohn für seine Beständigkeit.
Frauen-Rankings: Spannender Kampf um die Final 5
Molly Picklum behält trotz des zweiten Platzes das gelbe Leader-Jersey und führt die Weltrangliste vor dem letzten regulären Event an. Caity Simmers sicherte sich ebenfalls ihren Platz in den WSL Finals.
Mit nur noch zwei Plätzen für die Frauen wird der Lexus Tahiti Pro (7.-16. August) zum alles entscheidenden Event. Die Spannung könnte kaum größer sein, wenn es um die letzten Tickets für die Finals in Cloudbreak, Fiji geht.
Ausblick: Tahiti als finaler Showdown
Der nächste und letzte Stopp der regulären Saison ist der Lexus Tahiti Pro in Teahupo’o. Nur die Top 5 Männer und Top 5 Frauen qualifizieren sich für die Lexus WSL Finals in Cloudbreak, Fiji – ein Winner-takes-all-Format, bei dem alles möglich ist.
Für Connor O’Leary war J-Bay der perfekte Moment, um zu zeigen, dass Goofy-Footer auch in Rechtshänder-Pointbreaks dominieren können. Für Gabriela Bryan war es ein weiterer Schritt in Richtung ihres ersten Weltmeistertitels.
Fazit: Ein Finals Day für die Geschichtsbücher
Das Corona Cero Open J-Bay 2025 wird als eines der denkwürdigsten Events der Saison in Erinnerung bleiben. Perfekte Bedingungen, historische Leistungen und emotionale Siege – Supertubes lieferte einmal mehr den perfekten Rahmen für Weltklasse-Surfen.
Mit Connor O’Learys erstem CT-Titel und Gabriela Bryans drittem Saisonsieg wurden nicht nur zwei verdiente Champions gekrönt, sondern auch die Weichen für ein spannendes Finale der Championship Tour 2025 gestellt. Tahiti und die anschließenden WSL Finals in Fiji versprechen, die Saison würdig zu beenden.