Helme beim Wingfoilen, Surfen, Windsurfen und Kiten: Sicherheit auf dem Wasser

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ion-products.com

Erinnern wir uns zurück: Als Kinder haben wir uns gegen Fahrradhelme gesträubt, und auch viele Erwachsene verzichten noch heute darauf. Auf den Skipisten galten Helmträger lange Zeit als Exoten – doch diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Das Bewusstsein für Sicherheit hat sich gewandelt, und dieser positive Trend ist auch in der Surfszene angekommen – endlich.

Auf dem Wasser setzen immer mehr Sportler auf einen Helm. Was früher als „uncool“ abgestempelt wurde, ist mittlerweile Standard – vermutlich auch, weil ein unfreiwilliger Krankenhausaufenthalt definitiv die uncoolere Alternative darstellt. Besonders seit dem Aufkommen des Foil-Trends schätzen viele Winger, Windsurffoiler und Kitefoiler die zusätzliche Sicherheit eines gut sitzenden Helms.

Allerdings macht die wachsende Vielfalt an Wassersporthelmen die Kaufentscheidung nicht einfacher: Eignet sich ein Helm fürs Wingfoilen auch zum Kiten? Gibt es spezielle Modelle für verschiedene Wassersportarten wie Wellenreiten? In unserem Guide zeigen wir dir, worauf du bei der Auswahl des richtigen Helms achten solltest.

Inhalt


Sicherheit: Das A und O beim Helmkauf

Das wichtigste Kriterium beim Kauf eines Wassersporthelms ist die Erfüllung der gültigen Sicherheitsstandards. In Europa ist das die EN 1385 – quasi der TÜV für Kopfschutz auf dem Wasser. Trägt ein Helm das CE-Zeichen, bestätigt dies, dass er alle erforderlichen Tests bestanden hat und den europäischen Sicherheitsanforderungen entspricht.

Kurz gesagt: Kaufe keinen Wassersporthelm ohne EN 1385 und CE-Kennzeichnung. Ob ein Helm die nötigen Standards erfüllt, findest du in der Regel in der Produktbeschreibung.

ION Slash AMP

CE-Kennzeichnung

Vorbildlich: Beim ION-Helm ist das CE-Logo als weißer Aufkleber gut sichtbar auf der Rückseite angebracht (siehe Bild). Dieses Zeichen bestätigt, dass alle Sicherheitsanforderungen erfüllt sind.


Optimal Passform: Entscheidend für Komfort und Schutz

Die Passform ist das A und O bei einem Helm. Ein Helm darf weder drücken noch zu locker sitzen. Dabei geht es zum einen um den Tragekomfort – denn nur wenn ein Helm bequem sitzt, trägt man ihn auch gerne. Darüber hinaus geht es vor allem um die Sicherheit: Ein Helm kann schließlich nur dann richtig schützen, wenn er perfekt sitzt und bei einem Sturz nicht verrutscht.

Die meisten Hersteller geben die Helmgrößen mit S, M, L usw. an. Das hilft auf den ersten Blick nur bedingt. In vielen Onlineshops findest du jedoch Größentabellen, die dir zeigen, welcher Kopfumfang zu welcher Größe passt. Fehlen diese Infos, bieten die Herstellerwebseiten selbst diese Informationen.

Da jeder Kopf und jede Kopfform individuell ist, sitzen viele Helme nicht sofort perfekt. Um die Passform an deine Bedürfnisse anzupassen, bieten Hersteller verschiedene Lösungen für den letzten Feinschliff:

1. Drehverschluss-System
Mit einem kleinen Rädchen kannst du den Innenteil des Helms enger oder weiter stellen. Der Vorteil: Es ist kinderleicht zu bedienen. Zudem kannst du den Helm auch mal mit Freunden teilen. Ein weiterer Pluspunkt: Der Helm lässt sich bei kalten Temperaturen über einer Neoprenhaube tragen.

2. Polster-System
Einige Hersteller liefern separate Polster mit, die du entweder einkleben oder mit Klettverschluss im Helm befestigen kannst. Der Vorteil: Mit etwas Bastelarbeit erreichst du einen wirklich maßgeschneiderten Sitz.

Mystic Vandal Pro Helm

Mit einem Dreh zur perfekten Passform

Hier siehst du das Verstellrad am Mystic Vandal Pro Helm mit dem 360 Grad Fit System von Mystic. Über dieses praktische Drehrad lässt sich die Passform des Helms ganz einfach und stufenlos an deinen Kopfumfang anpassen. So sitzt der Helm sicher, ohne zu drücken oder zu verrutschen – für optimalen Komfort und maximalen Schutz.


Kinnriemen: Sicherer Halt auch bei heftigen Stürzen

Auch beim Kinnriemen – der kleinen Schnalle zum Verschließen des Helms – gibt es unterschiedliche Varianten. Während viele Hersteller weiterhin auf den bewährten Klippverschluss setzen, bieten andere komfortablere Lösungen mit Magnetverschluss an.

ION beispielsweise verwendet beide Systeme: Der Premium-Helm ION Mission kommt mit einem Magnetverschluss von Fidlock, während günstigere Modelle wie der ION Slash AMP auf den klassischen Klipper setzen.

Egal für welches System du dich entscheidest: Wichtig ist, dass der Kinnriemen gut gepolstert ist und genügend Spielraum bietet, um ihn perfekt an deine Bedürfnisse anzupassen.

Die Vor- und Nachteile der Verschlusssysteme:

– Magnetverschluss: Besonders praktisch mit kalten oder nassen Händen, da er sich leicht öffnen und schließen lässt. Allerdings meist etwas teurer.
– Klassischer Klipper: Bewährte Technik, die zuverlässig funktioniert und in der Regel günstiger ist.


Belüftung und Wasserablauf: Durchdacht konstruiert

Ein guter Wassersporthelm verfügt über ein effektives Belüftungs- und Wasserablaufsystem in Form von strategisch platzierten Schlitzen und Öffnungen. Hier gilt: Qualität vor Quantität. Die Öffnungen müssen so gestaltet sein, dass sie Luft durchlassen, aber gleichzeitig das Eindringen von Wasser minimieren.

Das Innenfutter besteht typischerweise aus EVA-Schaumstoff oder ähnlichen wasserbeständigen Materialien, die auch nach längerem Wasserkontakt ihre Schutzwirkung behalten. Die Polsterung sollte schnell trocknen und hautfreundlich sein – hier hat sich besonders Mesh-Material bewährt, das für gute Belüftung sorgt und schnell trocknet.


Ear-Cover: Schutz für die empfindlichen Ohren

Harte Aufschläge auf dem Wasser sind generell unangenehm – besonders mit den Ohren zuerst. Die sogenannten Ear-Cover sind speziell dafür konzipiert, deine Ohren beim Aufprall aufs Wasser zu schützen. Bei manchen Helmen sind sie fest verbaut und nicht abnehmbar. Andere Modelle liefern die Cover im Lieferumfang mit, sodass du sie bei Bedarf einfach anbringen kannst.

Es gibt auch Helme, die zwar die Möglichkeit bieten, Ear-Cover zu befestigen, diese aber nicht standardmäßig mitliefern. In diesem Fall musst du sie separat kaufen, was mit etwa 20 Euro zu Buche schlägt.

Besonders praktisch sind Modelle mit Öffnungen in den Ear-Covern, wie sie beispielsweise bei Gath-Helmen zu finden sind. Diese ermöglichen es dir, trotz Ohrenschutz noch gut zu hören – ein wichtiger Sicherheitsaspekt auf dem Wasser.


Farbe: Mehr als nur ein Style-Statement

Helme schützen uns in erster Linie vor Verletzungen bei Stürzen. Doch die Farbwahl kann noch einen weiteren Sicherheitsaspekt bieten: Ein Helm in auffälligen Farben macht dich bei Rettungsaktionen deutlich besser sichtbar.

Ein knalloranger Helm ist für Rettungskräfte und andere Wassersportler wesentlich leichter zu erkennen als ein schwarzer. Bei der Farbwahl solltest du daher nicht nur deinen persönlichen Geschmack berücksichtigen, sondern auch den Sicherheitsaspekt nicht aus den Augen verlieren.


Preis: Was kostet guter Schutz?

Die Qualität eines Helms lässt sich nicht allein am Preis festmachen. Die Preisspanne für Wassersporthelme liegt zwischen etwa 60 und 200 Euro. Die Unterschiede ergeben sich hauptsächlich aus den Ausstattungsmerkmalen. Bei der Kaufentscheidung solltest du dir überlegen, welche Features dir wichtig sind: Benötigst du unbedingt abnehmbare Ear-Caps? Ist dir ein Magnetverschluss wichtig, oder reicht auch ein einfacher Verschluss? Die Antworten auf diese Fragen helfen dir, den für dich perfekten Helm zu finden.


Fazit: So findest du den richtigen Helm für deinen Wassersport

Bei der Auswahl eines Wassersporthelms solltest du zuerst auf das Sicherheitszertifikat achten (EN 1385 mit CE-Kennzeichnung). Wenn der Helm dann noch perfekt sitzt, hast du die wichtigsten Kriterien bereits erfüllt. Ob der Helm durch einen Drehverschluss oder mit eingeklebten Polstern optimal passt, ist zweitrangig. Alle weiteren Features solltest du nach deinen individuellen Bedürfnissen auswählen.

Checkliste für den Helmkauf:

  • Sicherheitszertifikat EN 1385 mit CE-Kennzeichnung
  • Passende Größe und optimale Passform
  • Ear-Cover nach Bedarf (fest verbaut, abnehmbar oder separat erhältlich)
  • Gut sichtbare Farbe für mehr Sicherheit
  • Passender Verschlusstyp (Magnet oder klassischer Klipper)
  • Ausreichende Belüftung und effektives Wasserablaufsystem

Mit dem richtigen Helm kannst du dich voll und ganz auf deinen Sport konzentrieren und musst dir keine Sorgen um deine Sicherheit machen. Denn wie heißt es so schön: Safety first – auch auf dem Wasser!

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Jan

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